by Institut für Jungunternehmen
 

Glossar für Startup’s

Hier finden Sie die wichtigsten Begriffe aus der Start-up Szene kurz erläutert.

Break-Even
Das Umsatz- und/oder das Stückvolumen, mit dem die fixen und proportionalen Kosten eines Unternehmens, eines Produktes, eines Projektes etc. gedeckt sind, d.h. die Verlustzone wird ab diesem Punkt verlassen. Ein Gewinn wird bei diesem Umsatz- oder Stückvolumen also noch nicht erzielt. Der Break-Even-Point für ein Produkt wird z.B. wie folgt berechnet: Fixe Kosten des Produktes dividiert durch den Deckungsbeitrag pro Produkt (Verkaufspreis minus proportionale Kosten).

Business Angel
Der Business Angel beteiligt sich finanziell als Investor und zusätzlich als Know-how-Geber, Vermittler von Kontakten, Berater, Verwaltungsrat etc. an der Entwicklung eines Jungunternehmens. Im Gegensatz zum Venture Capitalist sucht er oft nicht so grosse Wertsteigerungen beim Unternehmen, welches er unterstützt.

Business-Modell
Das Business-Modell ist eine grafische Darstellung der Geschäftsidee. Daraus soll erkennbar sein, wer (Marktpartner) wem (uns, anderen Marktpartnern) für was (Leistungen) wie viel (Preis) bezahlt und warum (Nutzen der Marktpartner). Mit dem Business-Modell resp. mit dem Geschäftsmodell können auch die Prozesse zwischen dem Unternehmen, den Lieferanten und den Kunden dargestellt werden.

Businessplan
Der Businessplan oder Geschäftsplan beinhaltet den Beschrieb der Geschäftsidee (Businessmodell), eine Analyse des Marktes und der vorhanden Ressourcen, die Ziele des Unternehmens sowie die entsprechenden Massnahmen und Meilensteine für die Umsetzung in der Zukunft. Diese Inhalte fliessen in eine umfassende finanzielle Planung ein, welche im Businessplan kommentiert wird. Businesspläne werden sowohl von Investoren, Banken und anderen Partnern verlangt (Muster und Arbeitsinstrumente können auf www.estarter.ch heruntergeladen werden.).

Cashflow Statement
Das Cashflow-Statement ist eine Spezialform der Mittelflussrechnung, welche für das Jungunternehmen und die Kapitalgeber sehr wichtig ist. Daraus soll hervorgehen, dass das Unternehmen mit seiner operativen Tätigkeit mittelfristig genügend liquide Mittel erarbeitet, um die Investitionen aus selbst erarbeiteten Mitteln (also ohne fremde Mittel) sicherzustellen. Wenn man vom operativen Cashflow die Investitionen abzieht, dann erhält man den Free Cashflow. Üblicherweise werden folgende Stufen unterschieden: Cashflow from Operations, Cashflow from Investments, Cashflow from Financing.

Due Diligence
Die Due Diligence ist eine Vereinbarung, dass der Partner die Möglichkeit für eine detaillierte Prüfung mit anschliessender Bewertung eines Unternehmens erhält. Der Investor will so seine Risiken möglichst tief halten, indem er Einsicht in alle relevanten Informationen erhält.

Early Stage
Finanzierung Diese Finanzierung bezieht sich auf die Frühphase eines Unternehmens, in der oft noch keine Kunden und fertige Produkte vorhanden sind.

Exit
Wenn ein Investor von Exit spricht, dann meint er den Verkauf des Start-up-Unternehmens resp. seiner Beteiligung, wenn das Ziel der Wertsteigerung erreicht ist. Der Exit ist eine feste Forderung des Venture Capitalisten. Meistens ist ein solcher Verkauf nach ca. 5 - 6 Jahren geplant. Möglichkeiten zum Exit sind: Trade Sale (Verkauf an ein anderes Unternehmen), Buy Back (Rückkauf durch die Gründer), Going Public (Verkauf der Aktien an der Börse).

Finanzierungsrunden
Kapitalgeber verteilen ihre Investitionen auf mehrere Phasen. Beim Erreichen wichtiger Meilensteine werden die Mittel jeweils für eine weitere Phase freigegeben.

Finanzplanung
Mit der Finanzplanung werden auf der Basis der Umsatzziele die nötigen Investitionen, die zukünftige Profitabilität, die Cashflow-Entwicklung, die Planbilanzen und der nötige Finanzbedarf berechnet.

Forderung von Investoren an Start-up's
Die wichtigsten Forderungen eines Investors vor einer Beteiligung sind meistens: Innovatives, skalierbares Business-Modell, gutes, kompetentes Start-up-Team, Vorhandensein eines Prototypen, erste Erfolge bei Kunden, Schützbarkeit der Produkte oder des Geschäftsmodelles. Je nach Geschäftsidee müssen (noch) nicht alle Forderungen erfüllt sein. Der Investor will mit diesen Anforderungen später eine möglichst hohe Rendite erzielen und die Risiken im Griff haben.

Going Public
Teilweiser oder gänzlicher Verkauf der Unternehmensanteile resp. der Aktien an der Börse. Going Public heisst, dass das Unternehmen neu an der Börse kotiert sein wird.

Inkubator
Der Inkubator ist eine von Institutionen (z.B. Bank, Verband, Unternehmen) unterstützte Initiative, indem Jungunternehmen preisgünstig ihre Geschäftsidee während einer gewissen Zeit weiterentwickeln können und den Support (Beratung, Infrastruktur) dieser Institutionen geniessen. Der Aufenthalt in einer solchen «Brutkasten-Liegenschaft» ist meistens auf 1 - 2 Jahre beschränkt.

IPR (Intellectual Property)
IPR bezeichnet den Schutz des geistigen Eigentums in allen Dimensionen: Patentschutz, Designschutz, Copyright-Schutz etc. Die rechtliche Schützbarkeit eines Produktes oder eines Geschäftsmodelles wird oft von Investoren zur Bedingung gemacht.

IRR
Unter Internal Rate of Return (IRR) versteht der Kapitalgeber die relative Wertsteigerung seiner Beteiligung an einem Jungunternehmen. Wegen dem Risiko investieren die professionellen Venture Capitalisten primär in Geschäftsmodelle, welche eine Wertsteigerung von 35 - 50% pro Jahr sicherstellen. Der Kapitalgeber erwartet also nicht eine Dividende in dieser Höhe, sondern es genügt ihm, wenn er von dieser Wertsteigerung nach ca. 5 - 6 Jahren profitieren kann.

KTI (Förderagentur für Innovation KTI/CTI)
Das KTI ist eine Institution des Bundes, welche das Ziel verfolgt, Jungunternehmen den erfolgreichen Start inkl. Finanzierung (und die ersten Expansionsschritte) mit einem intensiven Coaching zu unterstützen. Erfolgreiche Jungunternehmen erhalten das CTI-Label und werden zusätzlich mit potenten Investoren in Verbindung gebracht (www.cti-invest.ch).

Letter of Intent (LOI)
Der Letter of Intent ist eine Absichtserklärung (z.B. für den Verkauf resp. den Kauf von Aktien eines Unternehmens), mit der die wichtigsten Abmachungen festgehalten werden, welche nach einer detaillierten Prüfung in einen konkreten Vertrag einfliessen werden. Ein Letter of Intent wird auch im Vorfeld für andere wichtige Verträge und Vereinbarungen im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit abgeschlossen (z.B. Lizenzverträge, Partnerschaftsverträge etc.).

Make-or-Buy
Entscheid eines Jungunternehmens, ob es gewisse Leistungen selbst herstellen (make) oder einkaufen will (buy).

Marktanalyse
Diagnose der Möglichkeiten und Bedrohungen im Markt sowie der vorhandenen Stärken und Schwächen des Unternehmens. Analysiert werden folgende Dimensionen: Produktverwender, Konkurrenten, Handelspartner, Beeinflusser, Umweltfaktoren wie Konjunktur, Gesetzgebung, eigenes Unternehmen. Die Zusammenfassung der Analyse wird als SWOT bezeichnet.

MBO
Ein Management-Buy-Out ist der Kauf eines Unternehmens durch die Kadermitarbeitenden, wobei meistens eine Fremdfinanzierung durch die Bank oder durch andere Kapitalgeber nötig ist.

Mezzanine
Finanzierung Bereitstellung von finanziellen Mitteln für ein Start-up-Unternehmen als Beteiligung und als Darlehen gemäss den vertraglichen Vereinbarungen.

Milestones (Meilensteine)
Meilensteine sind klar definierte Resultate oder Projektziele, welche zu einem bestimmten Termin erreicht werden müssen. Das Einhalten der Meilensteine ist für Jungunternehmen oft die Bedingung für die Sicherstellung weiterer Finanzmittel durch die Investoren.

Net Present Value (NPV)
Der Net Present Value ist eine Bewertungsmethode, mit der die zukünftigen Erfolge resp. der Free Cashflow zum heutigen Wert berechnet werden, indem diese zukünftigen Resultate mit einem Zinssatz diskontiert werden.

Non Disclosure Agreement (NDA)
Das NDA ist eine Vereinbarung zwischen zwei Verhandlungspartnern, die Informationen streng vertraulich zu behandeln und keinem Dritten zukommen zu lassen. Meistens wird vereinbart, dass ohne Zustandekommen eines Vertrages die Akten wieder (unkopiert) zurückzugeben sind.

Patent
Das Patent dokumentiert eine Erfindung mit einem technischen Fortschritt und schützt den Patentinhaber national und international vor der Nachahmung. Ein Nachahmer ist nach der Gewährung des Patentes zur Bezahlung eines Schadenersatzes verpflichtet (Der Schutz eines innovativen Produktes in den internationalen Märkten kostet ca. Fr. 60 000.--.).

Praktiker-Methode
Die Praktiker-Methode ist eine Berechnung des Unternehmenswertes, indem der Ertragswert und der Substanzwert zusammengezählt und durch 2 dividiert werden.

Private Equity
Hier handelt es sich um eine Beteiligung eines meistens nicht aktiv mitarbeitenden Investors an einem Unternehmen, der sich mit dieser Beteiligung eine sehr hohe Wertentwicklung verspricht.

Risiko-Kapital (Venture Capital)
Risiko-Kapital sind die finanziellen Mittel, welche in ein Jungunternehmen investiert werden. Weil die Risiken grösser sind, wie z.B. beim Kauf von Aktien an der Börse, wird eine solche Beteiligung auch als Wagnis-Kapital (Venture Capital) bezeichnet.

Royality (Lizenzenzahlungen)
Lizenzen werden für die Überlassung von Verwertungsrechten z.B. an Patenten, Brands bezahlt (pro Stück, Prozente vom Umsatz etc.).

Seed Capital
Seed Capital ist eine Beteiligung in einer sehr frühen Phase des Unternehmens, in der oft erst ein Businessplan, vielleicht erste Prototypen oder nur Design-Skizzen von Produkten vorhanden sind.

Spin-Off
Als Spin-Off bezeichnet man die Herauslösung einer Abteilung aus einem Unternehmen, das man schliesslich rechtlich verselbständigt.

Start-Up
Als Start-up bezeichnet man ein Jungunternehmen in der Gründungsphase, welches oft noch keine oder nur wenige Kunden hat.

Start-up Finanzierung
Die Finanzierung eines Jungunternehmens durch einen Kapitalgeber, der gegen seine Beteiligung meistens einen Anteil am Unternehmen erhält.

Summary
Das Summary ist eine kurze Zusammenfassung des Businessplanes oder der Präsentation des Geschäftsmodelles. Das Summary soll dem Leser ermöglichen, sich innert 3 - 5 Minuten auf 1 - 2 Seiten ein Bild über die Geschäftsidee (Business-Modell), die zukünftigen Ziele und den Weg zum Ziel zu verschaffen. Insbesondere soll der Leser die Nutzen der Kunden und Marktpartner sowie die angestrebten Resultate und den Finanzierungsbedarf erkennen.

SWOT-Analyse (Strenghts, Weaknesses, Opportunities, Threats)
Zusammenfassung der verschiedenen Analysepunkte im Businessplan, mit welcher die wichtigsten Stärken (Strengths) und Schwächen (Weaknesses) des Unternehmens sowie die wichtigsten Möglichkeiten (Opportunities) und Bedrohungen (Threats) aufgezeigt werden. Im Anschluss an eine SWOT werden zusätzlich die wichtigsten Learnings (Erkenntnisse für die Zukunft) als Basis für die strategischen Überlegungen, die Ziele und die Massnahmen festgehalten.

Tools (Instrumente)
Hilfsmittel, welche die Erstellung eines Businessplanes, einer Marktanalyse etc. unterstützen. Tools für Jungunternehmen können auf www.estarter.ch kostenlos heruntergeladen werden.

Unternehmerische Idee
Damit wird das Geschäftsmodell des Unternehmens in kurzen Worten umschrieben oder mit einer grafischen Darstellung visualisiert, woraus hervorgeht, wie ein Jungunternehmen bei welchen Kunden/Marktpartnern mit welchen Leistungen/Produkten welche Nutzen sicherstellen und Geld verdienen will (vgl. auch Business-Modell).

Venture Capitalist
Professioneller Investor oder Investment-Gesellschaft, welche sich mit grösseren Einlagen an einem Unternehmen beteiligt. Der Venture Capitalist hat sehr hohe Forderungen an die Wertentwicklung eines Jungunternehmens (35 - 50% Wertsteigerung pro Jahr). Zu den wichtigsten Anforderungen des Venture Capitalisten gehören: Skalierbares, innovatives Business-Modell, vorhandene Prototypen und Kunden, rechtliche Schützbarkeit und ein gutes Team.

Venturelab.ch
Venturelab ist eine Initiative des Bundes resp. der Förderagentur für Innovation KTI, welche zum Ziel hat, möglichst viele Arbeitsplätze in Jungunternehmen zu schaffen. Im Rahmen dieser Initiative profitieren Jungunternehmer/innen von kostenlosen Kursen/Trainings, von Planungsinstrumenten, von Feedbackgesprächen mit Spezialisten etc. Absolventen haben die Möglichkeit, von einem kostenlosen Coaching durch das KTI zu profitieren, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind.

Vertraulichkeitserklärung (Non Disclosure Agreement)
Vereinbarung zwischen zwei Partnern, dass sie über Verhandlungsresultate und erhaltene Informationen strengste Diskretionen bewahren.